Mittwoch, 19. Februar 2014

Angst Tagebuch#037

Es ist schon viel zu lange her, dass ich was geschrieben habe.
Ich hatte viel um die Ohren.
Viel Stress, viel Spaß, viel Schmerz und viel Angst.
Ich dachte ich komme damit zurecht ohne es zu verarbeiten und es einfach geschehen lassen aber von Tag zu Tag wächst der Druck in meinem Kopf und ich muss es niederschreiben, bevor ich explodiere...
Der Tag beginnt und ich fürchte mich vor den Konsequenzen meines Handelns.
Darf ich essen? Darf ich trinken?
Das sind Fragen, die ich mir jedes mal selber stelle und gründlich bedenke.
Es geht dabei nicht mal um die Frage ob ich Durst oder Hunger habe. Nein, das wäre zu simpel.
Esse/trinke ich etwas verändere ich dadurch mein inneres. Wenn sich etwas in meinem Körper ändert, bekomme ich Angst, denn die Veränderung in mir macht sich mit Schmerz bemerkbar.
Jedes mal tut es auf ein neues weh. Als würde ich Glasscherben verdauen.
Ich merke jedes noch so kleine Teilchen im Magen. Jeder noch so kleine Tropfen wird in seiner Bewegung fokussiert.
Während ich diese Gefühle von Tag zu Tag durchmache, wächst in mir die Wut.
Wut auf das System, dass mich zwingt Dinge zu tun, die mir nicht gut tun, damit mir das Geld nicht gestrichen wird.
Wut auf mich selbst, da ich Gedanken im Kopf habe, die für andere wie Gift wirken würden.
Wut auf die Menschen, da der Mensch von Natur aus intrigant, opportunistisch und falsch ist. Doch ich bin ruhig. Kontrolliert. Ich halte mein inneres Biest weitestgehend unter Verschluss und während ich das Bedürfnis habe zu schreien und alles zu Kleinholz zu verarbeiten, lächelt und nickt die Hülle zum Beat der Hintergrundmusik.
Wenn ich so nachdenke, komme ich schon beinahe zu dem Ergebnis, dass ich weder in diese Zeit, noch in diese Welt passe.
Das was ich gut kann, ist für die Außenwelt nicht von wert und wird als Zeitverschwendung abgestempelt, da es sich nicht vermarkten lässt.
Öffentlich anerkanntes Talent? Ich glaube keins. So lebe ich mein Leben. Im unteren Durchschnitt, der seine eigene Vergangenheit fürchtet, da sie die Zukunft zu sehr prägt.
Lachend geht die Welt zu Grunde.