Montag, 17. November 2014

Fragen über Fragen?

Was würdest du tun, wenn du morgen nicht mehr wärst? Hast du alles organisiert? Was passiert mit Janka? Was machen andere Menschen gerade durch? Kann ich anderen helfen, die gerade neu erkranken? Warum brennt im Kühlschrank Licht, aber in der Truhe nicht? Gibt es "die eine" für mich? Werde ich von allen im Team anerkannt? Bin ich für dich was besonderes oder einer von vielen? Warum heißt es Handschuhe, wenn sie keine Sohle haben? Sollten sie nicht Handsocken heißen? Wird mein Ende ein einsames sein? Wird meine Beerdigung von vielen Leuten besucht?

Wir sind geplagt von unendlich vielen Fragen, die uns täglich das Hirn zerreißen und uns in Melancholie ziehen. Doch wir sollten uns eher darum kümmern, was auch wirklich in unserer Macht liegt. Fragen versuchen zu beantworten, die wir nicht von alleine beantworten können kosten nur Ressourcen, die wir woanders besser investieren können. Von den oben genannten Fragen kann ich auch gerade mal 5 beantworten und versuche auch nicht nach Antworten zu jagen. Entweder kommen sie von selbst oder aber die Frage wird irgendwann egal sein und damit ist die Frage überflüssig.
Vielleicht bin ich selbst die Möglichkeit auf eine Antwort für andere. Wie zum Beispiel für die "neu kranken" oder verzweifelten Partner. 

Was passiert hier mit mir? 
Was genau das bei dir verursacht weiß ich nicht, aber ich persönlich habe die Theorie, dass Ängste und Paniken entstehen, wenn man mit seinen Sorgen zu sehr alleine ist und sich mit sich selbst versucht damit auseinander zu setzen. Das ist wie mit den Fragen oben. Du kannst versuchen krampfhaft nach Antworten zu suchen oder es akzeptieren, dass du es alleine nicht raus bekommst und nach Hilfe fragen.

Wie kann ich das unterdrücken? 
Unterdrücken ist nicht gut. Es gibt Situationen, in denen es leider sein MUSS um sich selbst und andere zu schützen aber die Kunst ist es, ein Ventil zu finden, das dir ermöglicht dieses miese Gefühl in kleinen Mengen abzubauen. Meine kleinen Tricks: Anspannung los werden indem ich meine Schultern fallen lasse (wurde mir von meiner damaligen Freundin gezeigt), versuche Nervosität mit Spielereien mit den Fingern abzubauen, zwischendurch einmal tief ein atmen und die Luft inne halten und dann alles raus lassen um den Atemfluss kurz zu unterbrechen und das Hyperventilieren zu verhindern. Es gibt kein Patentrezept dafür. Such dir Dinge, die dir gut tun. Sei es Sport, Anime, Musik oder Games und versuch aus deinen Lieblingssachen Dinge zu adaptieren, die dir dabei helfen, diesen Mist los zu werden. Wie dir Sport und Anime helfen soll? Ganz easy. Mittlerweile weiß die ganze Welt ja, dass Paintball meine Lebenserfüllung ist und wenn ich nervös werde, fange ich an zu triggern und damit kann ich dann meine Anspannung etwas los zu werden und habe das Gefühl dagegen an zu gehen ohne dass es direkt jeder mit bekommt. Einige schauen komisch auf die Finger und wenn es wen stört, ist der Mittelfinger nicht weg.

 Und Animes? Naja. Naruto ist meiner Meinung nach voller Weisheiten und Werte, die wir adaptieren können. Wie zum Beispiel diverse Techniken helfen dann auch sich zu konzentrieren. Für die, die es kennen oder eben genau für die, die es noch nicht kennen:

Diese Handbewegung/-haltung hilft mir dabei, mich zu sammeln und innere Ruhe zu finden. Ganz praktisch dabei: Ich verbinde etwas damit, was mir gut tut, mir gefällt und Spaß macht und es fällt niemandem auf, der es nicht wissen soll, dass es dir gerade schlecht geht und du dich konzentrieren und entspannen musst. Ich nutze das in Kombination mit dem folgenden Bild:

















Das sind in Naruto innere Tore um Kräfte frei zu lassen. Also auch Ventile. Meine Anspannung/Angst sitzt meisten im Hals, der Brust oder im Magen (3 oder die 4). Also heißt es für mich "jetzt locker bleiben, lass die Schultern fallen, entspann dich, öffne das Ventil und lass die Anspannung los" ich schließe einen unauffälligen Moment länger die Augen als sonst, atme aus und stelle mir vor, wie der Druck durch das Ventil geht und den Körper verlässt. Klappt mal besser und mal schlechter aber es hat mir in unzähligen Momenten den Arsch gerettet und vor der Apathie bewahrt. Und alles, was das Umfeld davon mitbekommt ist, dass ich da sitze mich nach vorne lehne und meine Finger vor den Mund/an die Nase halte. Für "normal sterbliche" ist das einfach nur eine Körperhaltung.

Wie kann ich als Partner verstehen was da passiert?
Natürlich ist es bei jedem ein wenig anders also kann ich nur meine Erfahrungen publizieren und hoffe, dass es annähernd hilft.
Das Leben mit der Angst ist ein Schizoides Dasein. Stell dir vor du bist am joggen und dein Herz schlägt stark. Du denkst "Fuck, hab ich ne scheiß Kondition" und dann gibt es da diesen kleinen Parasiten im Hirn, der Zugriff auf deine Gedanken und deinen Körper hat. Dieser Parasit sitzt da und schreit dich förmlich an, dass dieses Herzklopfen nicht gesund ist und er fängt an körperliche Symptome hervorzurufen und sagt dir "SIEHST DU! DIESES KRIBBELN IM ARM! DAS MEINE ICH! JETZT ACHTE AUF DAS HERZ! ES WIRD STÄRKER UND SCHNELLER!" daraufhin achtest du auf das Herz und selbstverständlich wird es schneller und stärker, weil du nervös bist und dann bist du im Kreislauf gefangen. 
















Und da raus zu kommen Bedarf Geduld, Übung, Zeit und Ruhe. Es wird sehr oft sehr lästig aber wenn man das einmal geschafft hat so eine Situation zusammen auszuhalten, bis die Angst ganz schwindet ist das ein unbeschreiblich gutes Gefühl und das kann die Beziehung sehr festigen.
Hier ist ein älterer Post der ein klein wenig Hilfestellung geben kann:
http://sephis-welt.blogspot.de/2014/03/angst-tagebuch038.html

Für's erste war es das wieder und ich versuche bald ein wenig mehr darauf ein zu gehen. (Vielleicht kommt auch wieder ein Guest-Writer...)