Dienstag, 5. Juli 2011

Das wilde Klinikleben

Nun denn wo fange ich da an?
Die erste Klinik, in der ich mich ca 5 Monate befand, war eine Kinder- & Jugendpsychiatrie. ( OMG PSYCHIATRIE!! GROßE VERSCHLOSSENE TÜREN!!!) Nein. SO wie man sich das vorstellt oder aus Klischees hört ist es eben nicht. Von der groben Theorie ist das eher ein betreutes Wohnen mit Krankenschwestern/Pflegern und Ärzten.
Am Anfang war das alles aber schon erschreckend.
-"Wie lief das denn da ab?"-
Nunja. Also erstmal stellst du dich da vor und handelst mit deinem Therapeuten einen Therapieplan, der bei mir ehrlich gesagt ein wenig übertrieben wurde.
Ich meine, 6 Übungen am Tag, die nicht weniger als 1 1/2 Stunden dauern durften? <.<' Erfahrungen gibts viele. Ob sie gut oder schlecht sind soll jeder selbst für sich beurteilen. Ich für meinen Teil würde jedem dazu raten diesen Schritt zu machen!
Auch wenn es eine anstrengende Zeit wird, und vielleicht nicht gerade immer sehr lustig, ist diese Erfahrung sehr wertvoll. Man lernt viel über die Krankheit, die Therapie und vor allem über sich selbst.
Aber es ist nicht direkt alles böse, schlimm und schwer. Ganz und Garnicht.
Zum Beispiel habe ich da eine sehr tolle Person kennengelernt ;P Aber mehr dazu schreibe ich hier nicht. ^^
Oder aber es entstehen in der Ergo-Therapie solche Fotos:
Die Wahl der Klinik ist meiner Meinung nach ein sehr wichtiger Aspekt des Ganzen. Denn wenn die Klinik nicht gefällt und man dem Personal nicht genug traut kann man es direkt lassen.
Jedoch ist nicht alles was sie sagen richtig oder gut. Im Gegenteil.
Sie haben zwar Recht mit:
"Stell dich deinen Ängsten!" aber das muss echt nicht übertrieben werden. Zum Beispiel reicht es wenn ihr 6 mal in der Woche ne Übung für euch macht, zu der ihr motiviert seid und die euch ein gutes Gefühl gibt.
Lasst euch ruhig Zeit dabei aber bummelt nicht! ;) Bei Fragen wisst ihr ja wo die K.O.mmentare zu finden sind.
Lg
Euer Sephi

10 Kommentare:

  1. Naja es gibt ja schon einen geschlossenen Bereich. Warst du da mal drin?Weiß ich gar nicht mehr

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  2. Nee war ich nicht. Falls du dich erinnerst haben Daniel und ich versucht uns darein zu schleichen und zu flirten ;D durften aber nich =/

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  3. Jaja....Okay ich kann aber von mir aus sagen: Der geschlossene Bereich ist überhaupt nicht schlimm. Du kriegst keine Reize von außen,die dich zu irgendetwas drängen oder dein denken beeinflussen. Du kriegst ein Zimmer und die Ruhe und die Zeit die man braucht um einen klaren Kopf zu kriegen. Langsam wird man dann in den normalen Klinik Alltag wieder integriert. Anders sieht es aus wenn ihr austickt,aggressiv werdet und sehr selbsgefährdet sein. Dann kommt ihr in einen Raum wo die Betreuer euch überwachen können, damit ihr nichts anstellt. Wenn ihr total austickt kann es auch vorkommen das man fixiert wird. Ihr könnt euch nicht bewegen,aber es ist wirklich nur zu euren besten. Die Betreuer und Therapeuten wollen euch helfen. Mir haben Sie geholfen und ich wäre wahrscheinlich nicht mehr am Leben wenn ich nicht in die Klinik gegangen wäre. Dafür bin ich sehr dankbar. Ich hoffe ich konnte jetzt vielleicht jemanden die Angst nehmen. Wenn man so Probleme hat,sei es eine ES,SVV,Borderline oder anderes. Bitte holt euch Hilfe

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  4. Ich freue mich, dass du dich hier so beteiligst Sera aber ich habe eine Bitte an dich:
    Da hier auch Leser herkommen, die keine psychischen Leiden haben, würde ich dich bitten mal die Abkürzungen kurz zu erklären ;)

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  5. Wenns sein muss Mister. ES bedeutet Essstörung.Erklärt sich eigentlich von alleine. Ein gestörtes Verhalten zum Essen. Es gibt zum Beispiel:Magersucht.Bulimie.Binge Eating.Diabulimia etc. SVV:Selbstverletzendes Verhalten,sei es sich selber schneiden oder den Kopf gegen die Wand zu hauen bis es nicht mehr geht. Borderline ist eine hm...ja ich würde sagen Kreuzung aus mehreren Krankheiten. Borderline bedeutet Grenzgebiet. Und das ist die Krankheit auch. Mix aus Persöhnlichkeitsstörung,Psychose und Neurose. Aber da du ja den Blog schreibst kannst du auch gleich einen neuen Eintrag machen und ein wenig über die verschiedenen psychischen Krankheiten schreiben :P

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  6. Machen wir daraus ein Votum ALLE BITTE MAL IHRE MEINUNG SCHREIBEN OB ICH AUCH ZU ANDEREN THEMEN WAS SCHREIBEN SOLL. Also fleißig euren kommentar hier drunter setzen

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  7. Also, ich meld mich hier auch mal zu Wort.
    Korrigiert mich, falls ich falsch liege, aber der Blog geht doch über dich (Sephi) und über deine Krankheit. Daher finde ich, es sollte bei deiner Krankheit bleiben. Falls man doch auf andere Krankheiten kommen sollte, (z.B. hab da wen kennengelernt, der hat das und das) dann vielleicht eine kurze Beschreibung.

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  8. blub, da schreib ich mir hier die finger wund und die scheiß seite sagt error beim posten...... Kein bock nochmal alles zu schreiben nur so viel,

    ersten nein keine weiteren Krankheiten nur wenn danach gefragt wird.

    zweitens, die Geschlossene kann Menschen zu Grunde richten was ich bei einer Freundin erlebt habe. Sie ist nicht imemr die beste Lösung!!!!

    Fertig

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  9. Ich denke mal, dass die Klinik an sich eine rettende Insel sein kann, aber auch in den totalen Absturz führen kann. Die einen hätten vielleicht viel früher hin gemusst, für andere war der Moment einfach nicht da und sie gehen kaputt.
    Genauso verhält sich das mit der geschlossenen. Brauchst du das wirklich, dann bist du da auch gut aufgehoben. Aber schick jemand gesundes dahin und es wird ihm bestimmt nicht besser gehen.
    Folglich: Klinik ist schwierig. Wer kann auch schon dafür garantieren, dass du optimal behandelt wirst? Und wer weiß, wie alles bei dir anschlägt?

    So kenne ich jemanden, der sagt, dass die Klinik ein wahrer Lebensretter war und so zurück ins Leben gefunden hat. Aber jetzt wäre der Gedanke daran wieder dort zu sein absolut grausam, weil es nicht mehr gebraucht wird.

    Was sagt uns das? Ohne Wille wird das wahrscheinlich sowieso nichts.

    Mal davon abgesehen... Mich würde interessieren wie die Therapie in der Klinik aufgebaut war. Was hast du da alles gemacht, wie hat das Leben da ausgesehen?

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  10. Nunja der Aufbau ist wenn man es so nimmt Recht einfach.
    Ich habe einen Wochenplan bekommen, indem alle diversen Therapien mit Uhrzeiten draufstanden (Sah aus wie ein Stundenplan der Schule). Und wenn ich diese Therapien wahrgenommen habe, musste ich um bestimmten Uhrzeiten losgehen und etwas für das Pflegepersonal besorgen.
    Z.b:
    Lauf mal eben zum Aldi und kauf ein paar Gummibären.
    Der Sinn dieser Aufgabe ist es, dass ich raus gehe und mich Auge in Auge mit meiner Angst auseinander setze. Ich sollte lernen, die Ängste und Panikattacken auszuhalten. Nur leider ging der Schuss in der KJP (kinder- & Jugendpsychiatrie) nach hinten los, da die Aufgaben zu schwer für mich waren und das Pflege- & Therapeutenteam mir grundsätzlich misstraute..
    Als ich dann endlich 18 wurde dauerte es nicht lange, bis ich mich von der Klinik verabschiedete. Denn Sätze wie "Wenn du nicht schneller vorankommst, musst du die Klinik verlassen und wer anderes nimmt deinen Platz ein" sind nicht gerade aufbauend in der wöchentlichen Visite.


    Ablauf in der Erwachsenenpsychiatrie:
    Der Ablauf war so ziemlich der gleiche.
    Nur dieses mal hat einfach alles gepasst. Die Pfleger waren sehr nett, die Therapeutin war einfach der Wahnsinn ;D. Und im allgemeinen ist es wesentlich lockerer gewesen. Ich hatte mehr Freiheiten und das machte mir alles sehr einfach und ich konnte das auch genießen, da ich mich nicht wie ein Gefangener fühlte.

    zufrieden so Bella? oder hast du noch genauere Fragen?

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