Mittwoch, 4. April 2012

Angst Tagebuch #021

Ich melde mich mal wieder zu Wort.
Es wird wahrscheinlich nicht gerade jeden zufrieden stellen, aber ehrlich gesagt geht es mir momentan ziemlich dreckig. Die Geschichte mit dem Magen scheint so schwerwiegend zu sein, dass ich NICHTS zu mir nehmen kann ohne Panik auszulösen. Panik? Warum?
O.K. gehen wir dieses Thema nochmal durch...
Das Essen an sich ist ne dolle Sache und ziemlich lecker. Bis hierhin werden mir die meisten zustimmen. Aber seit dieser ganzen Magenkiste ist mir ständig schlecht und ich habe Schmerzen. Es fängt mit dem Morgen an.
Ich bin wach und habe Schmerzen. Diese Schmerzen lösen wiederum Übelkeit aus. Durch diese Übelkeit ist es mir persönlich unmöglich etwas zu Essen oder gescheite Mengen zu trinken.
An dieser Stelle denken ein paar von euch: "Es ist doch nur Übelkeit!? Was soll passieren?"
Let me tell you...
Übelkeit ist für mich arg belastend und auch sehr einnehmend. Wenn mir sehr schlecht ist, habe ich direkt den worst case im Hinterkopf, indem ich mich übergeben muss und direkt die Angst habe daran zu ersticken. Einige Ärzte sagen, dass es hier und da mal vorkommen kann und andere Ärzte sagen es ist UNMÖGLICH wegen natürlichen Überlebensreflexen bla bla bla...
Man kann mir so oft sagen wie man will, dass nichts passiert. Wenn in den Stein gemeißelt wurde ist es schwer und dauert lange einen Fehler zu beheben.
Also muss ich wählen zwischen
A) essen
B) nicht essen

Bei Variante A wisst ihr nun ja schon in etwa was daraufhin folgt. Bei Variante B ist es so, dass ich so lange nichts essen kann, bis mir vor hunger schlecht wird. Eine Win-Win-Situation für meine Angst. Die "nicht essen" Variante funktioniert meist bis Nachmittags aber dann wird es dann doch ein wenig zu anstrengend und ich muss mich dem hingeben. Für mich eine Wahl der Qual. Meine Angst hat mich mittlerweile so sehr im Griff, dass sie also auch mein Ess-Verhalten im Griff hat... Dieses Thema hatte ich ja schonmal ein wenig angedeutet (In einem vorherigen Post). Psychologen sind sich einig, dass es immerhin keine Ess-Störung ist, sondern ein Folgeverhalten der generalisierten Angststörung.
Aber mal abgesehen vom Futtern (bevor der ein oder andere nur noch an Schnitzel und Co denkt) ist es gerade nicht einfach mit mir. Da meine Angst mich wieder über die kalten Monate zurück erobert hat bin ich wieder ziemlich Depressiv und auf ner gewissen Anspannungshöhe. Ich habe kein positives Selbstbild, keine schöne Zukunftsvision und fühle mich einfach nur noch kaputt... Ich brauche Urlaub vom Leben :-/ Einfach mal irgendwo für ne Woche hin und keine Angst verspüren. Das wäre mal was...
Ich bitte euch mich nicht direkt auf diesen Depressionskram anzusprechen... SMS oder Online-Nachrichten wären in Ordnung aber bitte nicht per Telefon oder ähnliche direkte Gespräche.
So long..

5 Kommentare:

  1. Hey Mike...
    erstmal kann ich gut verstehen, dass du Essen so weit wie möglich verhindern möchtest...schließlich übergibt sich niemand gerne. Und aus dem was man so in letzter Zeit liest, ist die Wahrscheinlichkeit, dass du die Nahrung nicht behältst, relativ hoch...somit hast du da schon mal mein volles Verständnis, auch wenn ich mir natürlich Sorgen um deinen gesundheitlichen Zustand mache, denn der Körper braucht nun mal genügend Nahrung und Flüssigkeit...

    Das andere, was ich sogar noch besser verstehen und nachvollziehen kann, ist, dass du nicht direkt über deinen depressiven Zustand sprechen möchtest. Denn so geht es mir auch meistens. wenn es mir richtig mies geht und ich nicht mehr wirklich realistisch denken kann, dann kann ich darüber einfach nicht sprechen. Schreiben ja, aber reden? unmöglich. Das würde bedeuten, dass man mir den Schmerz nicht nur im Wortlaut "ansieht" sondern ihn auch in meiner Stimme hören würde...wenn du verstehst was ich meine. also ist es einfacher darüber zu schreiben. Ich verstehe dich. und ich wünsche dir, dass es dir bald wieder besser geht. Fühl dich umarmt. Ganz feste! Deine Rici

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  2. Danke dir. Das traurige an diesem depressiven Zustand ist ja, dass ich nichts objektiv betrachten kann, was Zukunftsideen oder Pläne angeht. Es ist vorerst alles scheiße und unmöglich. Ich hoffe, dass sich das bald ändert, denn ich muss auch ehrlich gestehen, dass hier und da auch der ein oder andere suizidale Gedanke aufgetreten ist und sie sich ein wenig häufen zur Zeit. Aber ich bin nicht im geringsten dazu bereit mich dem zu beugen und den Gedanken nachzugehen...

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  3. kenne ich irgendwoher das Problem. wenn man erstmal in diesem Zustand ist, zweifelt man an den kleinsten Kleinigkeiten und kann nicht mehr an sich selbst glauben...

    aber dein letzter Satz beruhigt mich ja schon mal sehr :)

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  4. hast du denn schon die magenspiegelung hinter dir? ich kenn probleme mit dem magen auch, ich nehm an, es kam bei mir von stress/angst - verging aber nach ner weile immer wieder. (und essensverweigerung... nix für mich, weil verfressen. trotz bauchweh und panikscheiß beim schlucken. ich weiß, dass ich sehr selten brechen muss, deswegen hab ich da keine angst davor. - selbst wenn... verschlucken tut man sich dabei wirklich nicht, aber es ist halt auch unangenehm...) gute besserung auf jeden fall!

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  5. nee... wenn ich GLÜCK habe ist die Magenspiegelung ende Mai..... darf dann halt echt noch warten oder jetzt auf antwort von anderen niedergelassenen Ärzten warten, ob die einen termin haben <.< dieses system nervt so

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